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Die Natur im Jahresverlauf

       
       

Mai: Ein Luftakrobat braucht Unterstützung

       

Pünktlich Anfang Mai haben die Mauersegler in unseren Breitengraden Einzug gehalten. Doch die Suche der pfeilschnellen Sommerboten nach Brutplätzen gestaltet sich immer schwieriger.

7000 Kilometer haben die Mauersegler zurückgelegt, um von ihren Winterquartieren südlich der Sahara zu ihren Brutgebieten in Europa zu gelangen. Zielgenau finden die Langstreckenflieger Jahr für Jahr zur selben «Adresse» zurück, und somit auch zum selben Partner. Nur der grossen Nestplatztreue ist es zu verdanken, dass Mauerseglerpaare jedes Jahr wieder zusammenfinden. Unmittelbar nach der Brutzeit gehen Männchen und Weibchen bereits wieder getrennte Wege.


Mauersegler © Pro Natura / K. Weber

«Klein, aber... »

Der Mauersegler beeindruckt vor allem durch seine spektakulären Flugspiele vorbei an Giebeln und Dächern. «Ein ‘Spyr’ verbringt quasi sein ganzes Leben in der Luft», weiss Christoph Vogel, Pro Natura Projekt-Leiter Umweltbildung. «Gejagt wird im Flug, genauso wie getrunken, gebadet, geruht oder geliebt.» Auch sonst seien Segler ausgesprochene Vielflieger, betont der Experte. Bei lang anhaltenden Schlechtwetterphasen unternehmen sie Ausweichflüge von mehreren Hundert Kilometern. Im Schweizer Brutgebiet weilen die Weitgereisten nur für drei Monate. Ende Juli, kaum sind die Jungen flügge, machen sie sich bereits wieder auf in Richtung Süden.

Abhilfe bei Wohnungsnot

Brütete der Mauersegler ursprünglich an Felsen und in hohlen Bäumen, so ist er dort kaum mehr anzutreffen. Heute nistet der Vogel vorwiegend in Mauernischen und Löchern unter oder in Dächern. «Kulturfolger» nennt man solche Tierarten in der Fachsprache. Doch diese enge Bindung zum Menschen könnte dem Segler zum Verhängnis werden. Bei Gebäuderestaurationen verschwinden Lücken und Spalten. An geschlossenen Fassaden von Neubauten bestehen keine Brutmöglichkeiten mehr.

Bei der Wohnungssuche ist dem Luftakrobat mit bescheidenem Aufwand schnell unter die Flügel zu greifen: Durch das Anbringen von Nistkästen oder Einfluglöchern mit guten Zu- und Abflugmöglichkeiten in der Nähe der bevorzugten Brutplätze – also im Unterdach, unter Ziegeln oder in der Umgebung der Regentraufe und des Dachgiebels.
(Pro Natura)

       
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