Probleme mit fremden Arten

   
 

Die Armee soll Giftkröten vernichten

 

Australische Kröteninvasion nimmt immer bedrohlichere Ausmasse an

 

Welche Auswirkungen der Import von ortsfremden Tieren und Pflanzen haben kann, wissen die Australier spätestens seit Beginn ihrer Kaninchenplage. Diese auf dem Kontinent ursprünglich nicht vorkommenden Tiere wurden zu Jagdzwecken importiert. Eine noch viel grössere Bedrohung erlebt Australien nun mit den Aga-Kröten aus Südamerika.

Die Invasion der giftigen Aga-Kröten in Australien nimmt immer bedrohlichere Ausmasse an. Bereits im Vorjahr hatten Politiker die Bevölkerung um Mithilfe gebeten, allerdings mit nur mässigem Erfolg, denn die Invasion der Tiere konnte nicht gestoppt werden. Nun soll sogar die Armee gegen die Tiere vorgehen, berichtet BBC-Online .


Die Aga-Kröten (Bufo marinus) leben eigentlich in Südamerika und wurden in den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts gegen Schädlinge in den Zuckerrohrplantagen eingeschleppt. Angesichts der fehlenden Fressfeinde konnten sich die bis zu 26 Zentimeter langen und bis zu 2,5 Kilogramm schweren Tiere grossräumig ausbreiten - jährlich gewannen die Kröten rund 50 Kilometer Terrain. In den Vororten von Darwin, der Hauptstadt der Northern Territories, wurden bereits die ersten Tiere gesichtet. Über die Grenze Richtung West-Australien beobachten die Behörden die grosse Invasion mit Angst. Die lokale Regierung hat nun die Zentralregierung in Canberra um Hilfe gebeten. Das Militär soll die Invasion der Kröten stoppen.


Tatsächlich richteten die Bio-Invasoren in Australien grosse Schäden an der heimischen Fauna an. Die Aga-Kröten verspeisen nämlich alles, was kleiner ist, als sie selbst. Und bei der Wahl ihrer Nahrung sind sie auch nicht wählerisch: Andere Amphibien, Vögel, Vogeleier, Insekten, Reptilien werden von ihnen verschlungen. Angeblich sind sie selbst so giftig, dass Krokodile und Schlangen, die versucht hätten sie zu verschlingen, Minuten später verendet sind. Jährlich können die Kröten bis zu 35.000 Eier absetzen. Nach Untersuchungen ist der Besatz von Aga-Kröten in Australien bereits zehn Mal so gross wie in ihrer eigentlichen Heimat Venezuela.


Alle Versuche, die Kröten zu stoppen sind bisher gescheitert. Die Behörden fürchten, dass sie vor allen in den Nationalparks immense Schäden an der natürlichen Fauna anrichten. Nach Schätzungen der Regierung beträgt die Zahl der Kröten mittlerweile mehr als 100 Millionen. Wenn die Kröten in die unbesiedelten Regionen West-Australiens eingedrungen sind, hat auch die Armee keine Chance mehr, etwas dagegen zu unternehmen. (pte)